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Reisetipps

Elbe Nord (ab/bis Hamburg)

hamburg elbe bei nacht

Es lohnt sich durchaus, Deutschland zu entdecken, denn gerade hier, am „Grünen Band“, findet man neben einem Eldorado für seltene Tiere und Pflanzen auch ein Paradies für Wohnmobil-Fahrer.

 

Während des Kalten Krieges war die Elbe der Grenzfluss zwischen Ost und West, was den Vorteil hatte, dass hier die Natur weitgehend unberührt blieb und nach der Grenzöffnung entstand ein Biotopverbund, der sich über 1400 km erstreckt. 

 

Unser Weg führt uns diesmal ab Hamburg die Elbe aufwärts. 

 

Aber zunächst einmal: Hamburg 

Hierzu muss man nicht viel schreiben. Ihr kennt sicherlich die Highlights wie Sankt Pauli, die Alsterseen, den Michl, den Fischmarkt, eine Hafenrundfahrt, das Miniatur Wunderland oder vielleicht wart ihr schon in dem ein oder anderen Musical. Das Besondere an Hamburg ist, dass es sich rasant entwickelt. Bekannte Beispiele dafür sind die Elbphilharmonie und das Hafenviertel. Also ein paar Tage Hamburg gehen immer – und mit einem Wohnmobil ist das auch durchaus erschwinglich.

 

Nun aber los: Wir beginnen mit dem Ende – der Elbmündung - und dazu fahren wir nach Cuxhaven. Hier an der Kugelbake mündet die Elbe in die Nordsee. Imposant sind auch die riesigen Containerschiffe, die auf dem Weg nach Hamburg in die Elbe einfahren. Wenn ihr schon vorher den Stellplatz bucht, spart ihr dank der gezahlten Kurtaxe die Eintrittsgebühr. 

 

Hier an der Nordsee könnt ihr gute drei Tage bleiben, denn es gibt so einiges, was ihr machen könnt. 

Wir empfehlen zuerst einen Tag am Meer zum Ankommen und Entspannen. Oder wie wäre es mit einer Wattwanderung auf die Insel Neuwerk, einem Strandspaziergang, einer Hafenrundfahrt oder vielleicht doch einer Tagestour nach Helgoland? Langweilig wird es hier nicht!

 

Nun fahren wir die Elbe entlang flussaufwärts: 

Das „Alte Land“ mit seinen 17 Millionen Obstbäumen und gleichzeitig Nordeuropas größtes Obstanbaugebiet lädt zum Staunen ein und ist nicht nur im Frühling sehenswert. Mit den Hogendiekbrücken und den Windmühlen, den Reet gedeckten Häusern und Fachwerkbauten mutet es schon eher holländisch an. Genießt einfach diese liebliche Landschaft, bevor es dann weiter nach Süden geht. 

 

Lauenburg ist unser nächstes Ziel. Mit seiner romantischen Altstadt, seinen Fachwerkhäusern und dem Kopfsteinpflaster ist es auf jeden Fall einen Abstecher wert.

 

Nun beginnt für uns die Reise zur mittleren Elbe. Kaum einem europäischen Fluss hat man so viel Freiheit gelassen, seine Schönheit ohne Eingriffe von außen zu entfalten. Die Elbtalaue gehört zu den ökologisch wertvollsten Landschaften Deutschlands: Störche, Kraniche, Seeadler und andere Tiere leben hier in diesem Gebiet, im dem die Elbe die Freiheiten der einstigen Zonengrenze nutzt. Auenwälder überschwemmend kann sie ungezähmt durch das Tal fließen. 

Viele Wander- und Themenwege sorgen dafür, dass wir diese Landschaft erleben können.

 

Unweit von Lauenburg kommen wir über die ehemalige Zonengrenze nach Boizenburg. Hier erinnern ein Wachtturm und Schautafeln an dieses Kapitel deutscher Geschichte. Einen herrlichen Bick habt ihr vom Elbberg auf die Flusslandschaft. Boizenburg ist ein Kleinod, das ihr mit seinen kleinen Brücken und dem schönen Marktplatz lieben werdet. Ein Spaziergang auf dem Wall bietet einen guten Überblick über das Städtchen. 

Lassen wir uns einfach treiben – auch wenn es flussaufwärts geht. Über Bleckede mit seinem Elbschloss kommen wir nach Neu-Darchau. Hier werdet ihr auch mit einem größeren Fahrzeug auf der Fähre mitgenommen!

 

Für den Weg bis Wittenberge solltet ihr mit Besichtigungen und Wanderungen gut 3 Tage einplanen, denn es gibt einiges zu sehen:

 

Hitzacker, dessen Altstadt auf einer Insel gelegen und umflossen von der Jeetzel ist, bietet genügend Stoff für beste Urlaubsbilder.

 

Dannenberg, das auf einer Sandinsel gegründet wurde und mit vielen Cafés und Geschäften zum Bummeln einlädt. Ganz in der Nähe, am Thielenburger See, liegt ein schöner Campingplatz. 

 

Auf der gegenüberliegenden Elbseite ebenfalls sehenswert ist Dömitz mit seiner Renaissance - Bastion und seiner romanischen Altstadt. 

 

Rüterberg, die Dorfrepublik, hat eine interessante Geschichte. Die Dorfbewohner durften den Ort nur tagsüber verlassen, da sonst Fluchtgefahr bestand. Das kann man sich heute kaum mehr vorstellen, aber der Metallzaun und der Wachtturm zeugen noch heute von dieser Zeit. 

 

In Gartow, ebenfalls einer schönen Stadt, gibt es viele Bademöglichkeiten und als besonderes Highlight die Wendlandtherme. Nicht nur als ideales Schlechtwetter-Programm eignet sie sich für einen Besuch. Gleich in der Nähe liegt Schnakenburg, mit nur 600 Einwohnern eine der kleinsten Städte in Deutschland. 

 

Wahrenberg liegt in Sachsen-Anhalt an der Elbschleife und hat einen kleinen, aber feinen Campingplatz: Storchenwiese. Hier ist der Name auch Programm. 

 

Zum Ende unserer Reise erreichen wir Wittenberge. Hier fließt die Elbe langsam dahin und man kann sich so richtig erholen. Wem das zu wenig ist, dem bietet die Stadt unter anderem ein Erlebnis- und Spaßbad, im Juli ein Musikfestival, in der alten Ölmühle einen Kletterturm und das Stadtmuseum „Alte Burg“. 

 

Wenn ihr noch Zeit habt, lädt der Naturpark Westhavelland mit seinen Seen zum Verlängern ein. 

 

Ansonsten endet hier unsere Reise durch einen wunderschönen und noch recht unberührten Teil Deutschlands und es geht zurück nach Hamburg.


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